23.12.2024 | Aktuell
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
„Wir dürfen unseren Kindern nicht vorgaukeln, die Welt sei heil. Aber wir sollten in ihnen die Zuversicht wecken, dass die Welt nicht unheilbar ist“, hat der frühere Bundespräsident Johannes Rau einmal gesagt. Ein Satz, der in unsere Zeit so treffend passt wie zu Weihnachten. Schließlich erleben wir täglich, dass viel Unheil in der Welt geschieht und ein rapider technischer Wandel auf vielen Ebenen ebenso große Herausforderungen mit sich bringt, wie uns überlagernde Krisen verunsichern.
Dabei bedeutet Krise im Lateinischen so viel wie Wendepunkt oder Entscheidung und in vielfacher Hinsicht wirkt es derzeit auch so: als wären wir angekommen in einer Zeit der grundlegenden Veränderung, in der viele einst verlässliche Gewissheiten wanken. Angesichts dieser Unsicherheiten mag es selbst an Weihnachten schwierig erscheinen, die ersehnte Ruhe und Gelassenheit zu entwickeln und die Hoffnung auf eine gedeihliche Zukunft zu nähren.
Doch bei allen Problemen und Herausforderungen sollten wir die Chancen nicht vergessen. Denn nur Veränderungen schaffen auch neue Möglichkeiten und diese kommen oft ganz plötzlich und unerwartet, wie die aktuellen Entwicklungen in Syrien zeigen. Wir haben also allen Grund uns die Hoffnung zu bewahren, die Hoffnung, dass unsere Welt nicht unheilbar ist. Und die Hoffnung, dass Entwicklungen auch zum Besseren führen, mehr Chancen eröffnen als Probleme schaffen und neue Freiheiten statt stärkere Einschränkungen bieten können. Gerade eine derartige Hoffnung ist auch die Botschaft von Weihnachten.
Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie diese Hoffnung für sich und Ihr liebenswertes Umfeld an diesen Tagen entwickeln können. Dabei denke ich insbesondere an alle, die durch Krankheit beeinträchtigt sind, sich einsam und alleine fühlen oder Schicksalsschläge erleiden mussten. Bei uns in Auerbach bietet Ihnen ein großes Netzwerk leidenschaftlich Engagierter im sozialen, kirchlichen, sportlichen oder kulturellen Bereich wertvolle Hilfe, vielfältige Abwechslung und zahlreiche Möglichkeiten der sinnvollen Betätigung. Gerade dies formt unsere örtliche Gesellschaft zu einer bereichernden Gemeinschaft und ich danke allen, die sich hier freiwillig, selbstlos und uneigennützig engagieren.
Von Seiten der Verwaltung und des Stadtrates werden wir diesen Einsatz auch weiterhin nach besten Kräften unterstützen. Denn trotz der stetigen Meldungen von klammen Kommunen, sind wir nicht nur weiterhin handlungsfähig und finanziell solide aufgestellt. Ganz im Gegenteil stehen wir derzeit vor einem einzigartigen Investitionszyklus, der unsere Stadt in wenigen Jahren ganz erheblich positiv entwickeln und uns vielfältige Chancen in der Heimat eröffnen kann.
Deshalb freue ich mich, wenn wir weiterhin gemeinsam und kooperativ unser direktes Lebensumfeld positiv entwickeln und gestalten. Das ist, was wir wirklich beeinflussen können. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine besinnliche, frohe und hoffnungsvolle Weihnachtszeit im Kreise Ihrer Lieben und einen optimistischen Start in ein gutes neues Jahr, das Ihnen Wohlergehen in jeglicher Hinsicht bescheren soll!
Ihr
Joachim Neuß
Erster Bürgermeister
Bild: Karl-Heinz Schmid